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Buschenschank und Weingut - Rotes Haus am Nussberg, Heuriger - Mayer am Pfarrplatz im Beethovenhaus, und das Älteste Wirtshaus von Wien, Pfarrwirt

 

 

Ludwig van Beethoven vollendete die 9. Symphonie während seines Aufenthaltes in Heiligenstadt. Im Jahr 1817 hatte der berühmte Komponist seine Wohnung im denkmalgeschützten Vorstadthaus am Pfarrplatz.


Noch heute erinnert seine Wohnung an ihn, die man vom Heurigen-Gastgarten aus über eine kleine Treppe in den ersten Stock erreicht.
Ob man sich jetzt für das klassische kalte und warme Heurigen-Buffet entscheidet oder doch lieber A la Carte bestellen möchte bleibt einem selbst überlassen.


Wie beim Heurigen üblich werden Gerichte, welche man vom Buffet bestellt vor Ort abgewogen und müssen anschließend sofort bezahlt werden. Das Buffet vom Mayer am Pfarrplatz lässt kaum Wünsche offen.

 

 



 

Heurigen-Buffet:
  • Es gibt hausgemachte Aufstriche z.B. Tomaten-Basilikum-Aufstrich, Liptauer, Karotte-Kren, Tomate-Olive, Schinken-Kren, Ziegenkäse, Grammelschmalz, etc..
  • Diverse Salate: Gurken-, Rote Rüben-, Schwarzwurzel-, Erdäpfel-, Paradeiser-, Rote-Bohnen-, Krautsalat etc..
  • Kalte Wurst- und Fleischspezialitäten: Lardo vom Mangalitza-Schwein, Wildschweinrohschinken, Kärntner Salami, Kümmelbauch, Presswurst, kaltes Bratl, Roastbeef, etc.. 
  • Heißes Buffet: Schweinsbraten mit Sauerkraut, Kümmelbauch, Rotkraut, Blutwurst (Blunzen), Bratwürstel, etc..
  • Käsetheke (vom österreichischen Bauern): Weinkäse, Dorfkäse, Brie, etc..
  • Gebäck: Hausbrot, Wachauer, Salzstangerl, Kornspitz, Brezen, etc..
  • Nachspeisen: Diverse selbstgemachte Strudel, Punschkrapfen, etc..

Da der Heurigen-Gastgarten an diesem Tag sehr gut besucht war, haben wir uns dazu entschlossen doch lieber das Stüberl aufzusuchen.


Im Innenbereich ist ein wunderschöner Kamin zu bestaunen, außerdem robuste Holztische- und Bänke, die mit Sitzpolstern bestückt sind. Im späteren Verlauf (sehr wahrscheinlich vom Personal aktiviert) wurde eine Art „Türglocke“ bzw. ein akustischer Melder in Betrieb gesetzt. Für das Personal vielleicht ganz praktisch, für den Gast aber ziemlich nervig, wenn jedes Mal beim Betreten und Verlassen des Gastraumes Ludwig van Beethovens 9. Symphonie kurz angespielt wird.


In der aktuellen saisonalen Speisekarte werden einige Kürbisgerichte angeboten. Außerdem gibt es abgedruckte Gästebuch-Einträge von Peter Alexander und Robert Mitchum zum Nachzulesen und es wird auch hier auf die Tradition sowie Ludwig van Beethoven hingewiesen.
Ebenfalls in der Speisekarte aufgeführt sind alle angeboten Weinsorten und gleich daneben steht ihre Verfügbarkeit, sehr viele Weine waren leider bereits „ausgetrunken“.


Ich bestellte mir einen Grüner Veltliner, dieser schmeckte sehr fruchtig, war nicht zu süß, wenn er auch leider eine Spur zu kalt serviert wurde.

Unser Essen, von der saisonalen Speisekarte:
  • Lauwarmer Kartoffel-Kürbispuffer mit Wiesenkräuter-Kürbiskernrahm
  • Mayer's Kürbiscremesuppe nach altem Hausrezept mit Kürbis-Blätterteigstangerl
  • Kürbis-Cordon Bleu mit Rohschinken und Bergkäse gefüllt, dazu knusprige Kartoffelspalten und Mayer's Haussauce
 
Vom Buffet:
  • Liptauer
  • Ziegenkäseaufstrich mit Basilikum
  • Grammelschmalz
  • Kürbiskernaufstrich
  • Verhackerts
  • 4 Scheiben Brot
  • 2 Kornpitz
  • 12 dag kalter Kümmelbauch aufgeschnitten
  • Gurkensalat
  • Apfelstrudel
  • Topfenstrudel mit Vanillesauce

Der lauwarme Kartoffel-Kürbispuffer schmeckte wie ein normaler Kartoffelpuffer, da der darin befindliche Hokkaido-Kürbis naturbedingt kaum Geschmack mitbringt und im Puffer auch leider kaum vorhanden war. Also den Namen Kürbis-Kartoffel-Puffer hatte dieser nicht verdient.


Der dazu servierte Wiesenkräuter-Kürbiskernrahm konnte allerdings den kaum vorhandenen Kürbisgeschmack auffangen, und hat dieses Gericht sehr aufgewertet. Wobei die Wiesenkräuter einen doch eher streng herben Geschmack hinterließen.


Mayer's Kürbiscremesuppe war mir eine Spur zu rahmig und schmeckte zu sehr nach Liebstöckel als nach Kürbis. Das darauf liegende Kürbis-Blätterteigstangerl war ebenfalls sehr geschmacksneutral und hat dieses Gericht nicht wirklich geschmacklich unterstützt.


Das kulinarische Highlight der aktuellen Speisekarte war für uns eindeutig das Kürbis-Cordon Bleu mit Rohschinken und Bergkäse gefüllt. Geschmacklich dominant waren hier selbstverständlich der Rohschinken und der Bergkäse, der Hokkaido-Kürbis hat mit seiner Milde etwas die Würze aus dem Bergkäse und dem Rohschinken genommen und hat sich somit wunderbar eingefügt.


Dazu wurden selbstgemachte Erdäpfelspalten und eine sehr unauffällige Remouladen-Sauce serviert.  Den Gurkensalat, welchen wir uns für dieses Gericht vom Buffet geholt hatten, ergänzte dieses Gericht sehr gut und fügte dem Ganzem eine sehr erfrischende Note bei.


Womit wir bereits beim Buffet wären. Vor allem der Liptauer, das Grammelschmalz, der Ziegenkäseaufstrich mit Basilikum konnten uns begeistern. Der kalte Kümmelbauch schmeckte wie erwartet und war ebenfalls sehr gut.


Etwas weniger angetan waren wir vom Verhackerts und vom  Kürbiskernaufstrich. Beim Verhackerten wurde  leider nicht darauf geachtet, dass eingetrocknetes Verhackerts (was sich bei längerem Aufenthalt an der Luft nun einmal bildet) nicht dem Gast vorzusetzen sind. Schade!


Abschließend noch ein Wort zum Service: Dieser ist so gut wie nicht vorhanden. Als Gast ist man sowohl kulinarisch als auch servicetechnisch besser beraten, die Speisen vom Buffet selbständig zu holen, nur die Getränkebestellung wird beim Kellner aufgeben. Und auch da sollte man sich zeitweise in Geduld üben.

 

Fazit: Speisen: 3,00 | Ambiente: 6,00 | Service: 3,00

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