· 

ef16 Restaurantkritik (aus 6 Bewertungen die Highlights zusammengefasst)

Im Feinschmeckerlokal ef16 wird Wiener Küche mit italienischem Einfluss, auf höchstem Niveau gekocht. Die Präsentation der Speisen ist sehr ansprechend ohne dabei in unnötige Tellermalerei zu verfallen. Es gibt normale Portionsgrößen und das Preis-Leistungsverhältnis würde ich als angemessen bis äußerst fair einstufen. So gab bzw. gibt es zum Beispiel einmal wöchentlich einen Schnitzeltag. Bei diesem werden der verdutzten Laufkundschaft ZWEI saftige, in einer Pfanne mit feinstem Butterschmalz rausgebackene Schweinschnitzel auf dem Mittagsteller dargeboten.
 
Zusätzlich ist noch der wunderschöne und ruhige Gastgarten erwähnenswert, welcher hofseitig vom Straßenlärm komplett abgeschirmt ist.  In der Kategorie „Versteckte Juwele“  wurde das ef16 von der WKO (Wirtschaftskammer Wien) völlig zurecht mit der Auszeichnung „Goldener Schani 2014“ bedacht.

 

An diesen Abend wurden wir vom Betreiber und Küchenchef Christoph Lamprech persönlich begrüßt und der sehr nette Restaurantleiter Florian war wieder einmal für uns im Servicebereich zuständig.  Wir bekamen als Sitzplatz eine sehr einladende und private (kuschelige) gemütliche Ecke vorgeschlagen, welche wir sehr dankbar annahmen. 



Ambiente-Fotos: 

Diverse kulinarische Beschreibungen:

Der Vorspeisen-Salat war mit unterschiedlichsten Blattsalaten versehen,  u. a. mit Rucola. Außerdem  wurden sehr schmackhafte frische Kräuter wie  z.B. Brunnenkresse und Keimlinge der asiatischen Brunnenkresse hinzugegeben. Ein paar Cherry-Paradeiserhälften sowie eine sehr erfrischende und schmackhafte Salatmarinade rundeten diesen perfekt ab.

 

Das Thunfischsteak war wunderbar zart und auf den Punkt gebraten (nur ein 2 mm Rand, innen lachte einem das frische, rosa Steak an). Dieses war mit einer sehr schmackhaften Pfeffer-Kräutermischung links und rechts „paniert“. Dazu gab es ein traumhaftes Steinpilzrisotto mit sehr vielen Steinpilzen (an die 50 % und sehr große Stücke). Der Koch hat beim Risotto sein ganzes Können in die Waagschale gelegt und ein Risotto gezaubert, welches ausreichend schlotzig war ohne dabei zu nass zu sein. Auch der Reis war ein Traum und schön bissfest. Meine Frau war begeistert.
 
Auch das Rehfilet war wunderbar zart, äußerst schmackhaft und selbstverständlich medium (wie gewünscht) auf den Punkt gebraten. Übergossen wurde das Fleisch mit einer grandiosen  Preiselbeerjus. Dazu gab es ein sensationelles (mir gehen schön langsam die Superlativen aus) geschmacksintensives Selleriepüree, in welches ich mich am liebsten eingegraben hätte. 

 

Die Gebratenen Jakobsmuscheln mit Zuckerschoten und Wildkräutersalat gibt es in 2 Größen (Eur 11,50 od. Eur 16.90). Ich hatte die kleine Portion und so durfte ich mich über 3 herrlich gebratene Jakobsmuscheln freue.

 

Diese sehr zarten und perfekt gegarten Muscheln lagen auf einem mit Zuckerschoten veredeltem Wildkräutersalat und dieser war mit einer hervorragenden Marinade angereichert worden. Ein wahrhaft sinnlicher Genuss, allerdings war mir etwas zu viel frisch gemahlener Pfeffer an diesem Gericht und somit wurde es nicht nur sinnlich, sondern auch ganz schön feurig.

 

Das Carpaccio vom Rind mit Rucola, Parmesan und schwarzem Trüffel war entzückend arrangiert. Das Fleisch wunderbar zart und genau in der perfekten Stärke geschnitten. Der Parmesan und der Rucola ergänzten ungemein, aber das Tüpfelchen war der schwarze Trüffel, dieser entführte die Geschmacksnerven zu einem ungeahnten Höhenflug.

 

Die Entenbrust auf Balsamicolinsen mit French Freis wurde mit geröstete Kürbisjulienne drapiert und war wunderbar. Die 4 Tranchen der Entenbrust waren zart und saftig und waren (trotz der schummrigen Beleuchtung gut zu erkennen) noch wunderbar rosa.

 

Diese lagen auf den Balsamicolinsen. Die Linsen waren köstlichst mit dem Balsamico veredelt worden und hatten dadurch diese exzellente Säure, was herrlich zu der Entenbrust passte.

 

Die French Freis, in einen Extraschälchen, wurden mit Schale serviert und erinnerten an die Erdäpfeln, die man zu Weihnachten bei den diversen Standeln bekommt. Dieses Gericht war sehr gut komponiert worden.

 

Der Alt-Wiener-Zwiebelrostbraten vom Weiderind, kurz gebraten und getrüffeltes Erdäpfelpüree war schlicht und ergreifend grandios. Dieser wird übrigens ohne Beilagen angeboten. Das finde ich sehr gut, denn dadurch kann man sich seine “Lieblings”-Beilage selbst aussuchen.

 

Die 2 Stücke des Zwiebelrostbratens lagen in einem herrlichem Saft, und wurden mit einer ordentlichen Menge an geröstetem Zwiebel gekrönt. Das Fleisch zerging auf der Zunge, der Saft war einmalig und die knackigen Zwiebeln ergänzten perfekt.

 

Das Erdäpfelpüree war gestampft und wies noch kleinere Erdäpfelstückchen - ja, so lieben wir es - auf. Der Trüffelgeschmack kam von den darübergehobelten schwarzen Trüffeln und aromatisierte dieses Püree bis zum letzten Bissen. Eine Wohltat!

 

Die Waldpilzlasagne mit Kerbelsauce war phänomenal. Man schmeckte die Pilze total heraus, aber auch die Pasta selbst ging dabei nicht unter. Dazu noch diese aromatische Kerbelsauce - hervorragend. Alles war aufeinander perfekt abgestimmt und somit war es ein atemberaubender Genuss in Pilz.

 

Aber auch die BEIDEN Schweinsschnitzeln - in der Pfanne und in Butter, das schmeckte man - herausgebraten waren sehr fein. Sehr zart und saftig. Allerdings waren sie mir etwas zu hell, hier hätten 1-2 Min. in der Pfanne nicht geschadet. Aber die Stärke des Fleisches und auch die Panier waren optimal und somit perfekt.

 

Der Erdäpfelsalat entpuppte sich als Erdäpfel-Vogerlsalat - na zum Meckern ist das nicht wirklich.  Im Gegenteil. Ich war hocherfreut, noch dazu, weil der Vogerlsalat mit extrem leckerem Kürbiskernöl veredelt wurde. Wunderbar. Auch hier eine bisschen Meckern auf hohem Niveau. Mit hätte es besser gefallen, wenn der Salat auf einem Extrateller/-schüsselchen serviert worden wäre.

 

Es wird auch eine ordentliche Portion Zitrone zum Schnitzel gereicht, das ist für mich sehr wichtig, denn ohne Zitrone kein Schnitzel.

 

Gebratenes Kalbsfilet mit Babykarotten und getrüffeltem Erdäpfelpüree:

Der Teller wies eine wunderschöne Landschaft auf (siehe Foto). Die 3 Stücke vom Kalbsfilet machten es sich in einem kleinen Teich von wunderbarstem Safterl gemütlich und das Erdäpfelpüree erhob sich in 5 Gipfeln und wurde mit gehobeltem Trüffel “beschneit”.

 

Das Kalbfleisch, zart und saftig, ergab mit dem leicht “wildigem” Safterl eine perfekte Gaumenexplosion. Das Erdäpfelpüree mit dem Trüffelscheibchen trieb das ganze noch auf die Spitze und somit war es eine wirkliche Freude diese Komposition zu verspeisen.

 

Diese Spargelcremesuppe wurde mit einer dezenten Schaumkrone versehen und in der Mitte des Tellers verweile eine herrlichst gebratene Garnele und wartete auf den Verzehr.

 

Der Geschmack dieser Suppe war grandios. Der Geruch, der Geschmack einmalig nach Spargel. Es wurde zwar auch hier darauf geachtet eine sehr cremige Konsistenz zu gewährleisten, allerdings der Geschmack wurde 100 % bewahrt und so konnten wir uns an diesem herrlich feinen und zarten Spargelgeschmack wahrlich bis zum letzten Löffel erfreuen. Die Garnele auf den Punkt gebraten und einfach nur göttlich. Die vereinzelten Sprossen die über die Suppe drapiert wurden, ergänzten den Genuss und waren noch das Tüpfelchen auf dem i. Perfekt!


Das kross gebratenes Filet vom Steinbutt an Spargelrisotto war der nächste Höhepunkt und damit ist schon alles gesagt. Das Filet wirklich sehr kross gebraten und mit Kräutern köstlichst gewürzt. Hier schmeckte man ein klein wenig die vorwitzige Zitrone heraus, für einen Fisch ein passender Begleiter. Ein herrlich saftiges Stück Steinbutt. Besser kann man einen Fisch nicht braten. Das Risotto war mit sehr vielen Spargelstückchen versehen, die noch herrlich knackig waren. Der Risottoreis perfekt in der Konsistenz. Ein Traum.


Das Rinderfiletsteak an grünem Spargel mit Kartoffelpüree, ein ordentliches Stück Fleisch. Selbstverständlich wurde nach dem gewünschten Gargrad gefragt. Dieses Fleisch war perfekt und zerging auf der Zunge und in Kombination mit der Jus ein wahres Gedicht. Der grüne Spargel war auch hier sehr schön knackig und das Kartoffelpüree vereinte die Komponenten zu einem perfekten Ganzen. Eine sehr stilvolles Gericht.

 

Eierschwammerlsalat mit gebackenem Ei:

Während meine Frau sich den legendären ef16-Blattsalat bestellte, schlug ich beim saisonalen Eierschwammerlsalat zu. Diverse Blattsalat-Sorten, Wildkräuter, essbare Blumen, milder roter Rettich, Pinienkerne und gebähtes Weißbrot waren in den bestellten Salaten vorhanden.
 Ergänzt wurde mein saisonaler Sommersalat noch mit Eierschwammerln und Cocktailtomaten-Hälfte in rot und gelb, sowie einem gebackenem Ei, das grandioserweise noch einen weichen Dotter beherbergte.


Beide Salate waren wunderbar mariniert, jedes Blatt bzw. jede Zutat war mit dieser herrlichen Marinade überzogen, schmeckten vorzüglich und waren sehr erfrischend. Aber auch schon alleine der Anblick war Balsam für die Seele, herrlichst angerichtet.

 

Crème Brûlée mit Mango und Zitronensorbet:

Beim Nachtisch entschieden wir uns für die Crème Brûlée. Diese hatte die gewohnte Qualität, allerdings wirklich begeistert war ich vor allem vom selbstgemachten erfrischenden Zitronensorbet. Nicht nur kalt, sondern herrlich erfrischend.


Dass Marillenknödel, etwas größer als die Norm, hatte die richtige Konsistenz und die darin befindliche Marille war ohne Kern. War naturbelassen, brachte aber die reife Süße, aber auch die notwendige Säure mit. Das heiße Knödel schwamm im kühlen Marillenröster somit war es ein wunderbares Wechselspiel zwischen warm und kalt und zwischen
süß und einer säuerlichen Note. Ein fruchtiger Abschluss der noch dazu sehr ausgiebig war.

 

Das Schokosouffle mit Kokos-Eisparfait - eigentlich bin ich ja noch immer sprachlos. Das war unfassbar. Das warme Souffle - ich tippe einmal auf sehr hochprozentige Schokolade  - hatte selbstverständlich einen flüssigen Kern. Ach ich liebe es, wenn mir die Schokolade entgegen rinnt ähm kommt.  Es war einfach grandios. Und dann als kühlen 2 Hauptdarsteller ... das exzellente Kokos-Eisparfait. Die Wärme des Souffles und die Kühle des Parfaits. Die Abwechslung war unbeschreiblich und einfach göttlich. Wer Schokolade liebt, für den ist dieser Nachtisch ein MUSS.

 

Die Creme Brulee mit Banane, Kokos und Früchten wurde hier sehr fachmännisch karamellisiert und schmeckte hervorragend. Jede Geschmacksnuance konnte erschmeckt werden und die Früchte, in diesem Falle Brombeeren, gaben noch einen herrlich säuerlichen Kick dazu. Auch hier ein bombastisches Dessert.

Die Buchteln mit Vanillesauce waren außen schön kross und innen weich. Sie waren noch warm und schmeckten einzigartig gut. Sie lagen in einem Vanillemeer ähm -sauce und diese war zart, cremig und sehr vanillig.

 

Diverse kulinarische Impressionen: 

Fazit: Speisen: 10,00 | Ambiente: 10,00 | Service: 8,00

Kommentar schreiben

Kommentare: 0